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F Alpenquerender Verkehr

Allgemeine Bemerkungen zum alpenquerenden Strassenverkehr
Die systematische Beobachtung des alpenquerenden Strassenverkehrs setzte als direkte Folge der Inbetriebnahme des Gotthard-Strassentunnels erst 1980 ein. Einerseits wurden sowohl für den Personen- wie für den Güterverkehr in gewissen Abständen detaillierte Erhebungen durchgeführt, andererseits jährliche Teilerhebungen. Involviert in diese Arbeiten waren mehrere Bundesämter (ARE beziehungsweise früher GVF, ASTRA, BAV), wobei über die Resultate umfangreiche Publikationen mit grossen Mengen an Zahlenmaterial vorliegen:

Diese Quellenwerke sind jedoch für unsere Zwecke aus zwei Hauptgründen von geringerem Interesse. Zum einen handelt es sich um Querschnittsdaten ohne historische Tiefe. Zum anderen sind zumindest die wichtigsten statistischen Ergebnisse bei den einschlägigen Stellen inklusive des BFS im Internet greifbar. Bei den Datenbeständen ab 1980 beschränken wir uns daher auf einige wenige Eckwerte zum Güterverkehr, zumal auch die Qualität der auf Stichproben (Befragungen) basierenden Daten zum Personenverkehr nicht über alle Zweifel erhaben ist. So bezeichnet das BFS die Befragungen durch Zollpersonal als «fragwürdig» (Steckbrief «Alpen- und grenzquerender Personenverkehr»). Weitere Daten zum alpinen Verkehrsaufkommen enthält das Themenfeld «Verkehrszählungen». Der Bahnverlad von Motorfahrzeugen gehört im Prinzip zum Schienenverkehr. Er lässt jedoch einige Rückschlüsse zur Entwicklung des alpenquerenden respektive alpinen Strassenverkehrs zu, da der Verlad in der Regel nur eine Etappe der zurückgelegten Gesamtstrecke darstellte. Mit der Massenmotorisierung nach 1950 wurde der Transport von Motorfahrzeugen für die Bahnen zu einem einträglichen Geschäft, weil beispielsweise Passstrassen wie am stark frequentierten Gotthard über den Winter geschlossen waren. Anderenorts, so etwa am Lötschberg, gab es gar nie eine direkte Strassenalternative zur Bahn. Dies im Gegensatz zum Gotthard, wo der Bahnverlad mit der Inbetriebnahme des Autobahntunnels im September 1980 aufgegeben wurde. Die Eröffnungen anderer Strassentunnels – Grosser St. Bernhard 1964 und San Bernardino 1968 – beeinflussten die Frequenzen ebenfalls. Die Daten dokumentieren ausschliesslich den begleiteten Autoverlad, also nur die Zahl der Fahrzeuge mit Insassen. Fahrzeuge mit Anhänger gelten als eine Sendung. Als Quellen dienten die Statistischen Jahrbücher (St.Jb, Bde. 1970–1979) sowie die Angaben des BFS (Eisenbahnen 1990–1997, Begleitete Motorfahrzeuge durch die Alpentunnel, Tabelle E-E-18). Da die Reihen in den St.Jb 1977 abbrechen, waren wir bestrebt, die Lücke 1978–1989 aufzufüllen. Dies war trotz aller Bemühungen (Konsultationen der Geschäftsberichte der Bahnen, direkte Kontakte zu den Bahnverwaltungen) jedoch nur sehr beschränkt möglich. Unter anderem wurde uns mitgeteilt, dass solche Datenbestände lediglich über den Zeitraum von zehn Jahren aufbewahrt werden, was aus verkehrshistorischer Sicht bedauerlich ist.