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I Strassenverkehrszählungen

Allgemeine Bemerkungen zu den Strassenverkehrszählungen
Strassenverkehrszählungen gab es schon im 19. Jahrhundert, etwa in Zusammenhang mit Eisenbahnprojekten. Mit der Motorisierung stieg das Bedürfnis nach genaueren Zahlen. Die erste gesamtschweizerische Erhebung fand in den Jahren 1928/29 statt, weitere folgten 1936/37 und 1948/49. Doch diesen Statistiken fehlt die nötige standardisierte Systematik, um sie sinnvoll in eine Zeitreihe einbetten zu können. Dies war erst mit den automatischen Zählungen gegeben, die man Mitte der 1950er-Jahre aufnahm. Sie erlaubten eine Beobachtung des Verkehrs über das ganze Jahr während 24 Stunden. Anfang 1963 gab es in der Schweiz 41 feste Dauerzählstellen. Der Fokus lag dabei von Beginn an nicht auf dem städtischen Verkehr, sondern auf den Bewegungen auf dem übergeordneten Strassennetz (Hauptstrassen, Autobahnen). Ab 1955 wurden zudem detailliertere manuelle Stichprobenzählungen an ausgewählten Tagen in Fünfjahresabständen durchgeführt. Es sind dies die eigentlichen Strassenverkehrszählungen, die in dieser Periodizität bis 2005 fortgeführt wurden. Diese enthalten wesentlich mehr Informationen (Verkehr nach Fahrzeugarten, Herkunft der Fahrzeuge usw.), welche auf Schätzverfahren und Hochrechnungen beruhen. Die Erhebung im Jahr 2000 umfasste insgesamt 461 Beobachtungspunkte, 260 davon kombiniert mit Automaten. Die automatische Erfassung der Fahrzeuge war und ist eine technische Herausforderung. So stand in der Strassenverkehrszählung von 2000 einleitend: «In vielen Fällen erfassen die Automaten die Motorräder nicht oder nur teilweise», andere Geräte würden «standortbedingt systematische Fehler aufweisen» (13). Da sich die technischen Möglichkeiten in den letzten Jahrzehnten bedeutend verbessert haben, sind die frühen Zahlen mit entsprechender Vorsicht zu interpretieren. Die Daten reflektieren den durchschnittlichen Tagesverkehr (DTV). Sie wurden bei den Auswertungen nach verschiedenen Zeitfenstern gegliedert. Ausserdem differenzierte man zwischen Werk-, Sonn- und Samstagen sowie Fahrzeugarten. Der sogenannte DTV 14 (7–21 Uhr) bietet dabei über den gesamten Zeithorizont 1955–2000 die zuverlässigste Vergleichsbasis. Als Quellen dienten:

Die produzierten Zahlenmengen waren beträchtlich. Die Strassenverkehrszählung vom Jahr 2000 umfasste rund 500 Seiten, wovon der Tabellenteil weit über 400 Seiten beanspruchte. Es ist klar, dass für die Datenbank allein schon aus arbeitsökonomischen Gründen eine Auswahl getroffen werden musste. Die Datenbank enthält Zahlen zu rund 300 Zählstellen, die einerseits nach Autobahnen und Autostrassen, andererseits nach Hauptstrassen und Kantonen gegliedert sind. Sie beziehen sich auf das Jahresmittel. Mehrfach kam es vor, das dieses nicht ausgewiesen wurde, weil die Zählungen nicht über das ganze Jahr erfolgten. Wir schlossen diese Lücken für die Autobahnen auf der Basis der Tabellen des ASTRA, sofern mindestens Angaben über sechs Monate vorlagen. Für die Hauptstrassen berücksichtigten wir nur den DTV 14, während wir bei den Autobahnen und Autostrassen ergänzend die Personenwagen und Schweizer Fahrzeuge sowie den DTV 24 aufgenommen haben, soweit dies die Quellen erlaubten. Generell ist zu beachten, dass die Werte abgesehen von methodischen Aspekten aus diversen weiteren Gründen starken Schwankungen unterliegen können, indem beispielsweise neue Autobahnen oder Umfahrungen den Verkehr verlagerten. Baustellen und Unterhaltsarbeiten können die Strassenkapazitäten ebenfalls beeinflussen. Sodann kam es vor, dass Zählstellen (temporär) ausser Betrieb gesetzt oder örtlich verlegt wurden. Die Reihen sind deshalb an etlichen Stellen lückenhaft oder brechen aus nicht näher genannten Ursachen ab. Vereinzelt enthalten die Angaben des BFS zu den Autobahnen auch frühere Erhebungen, die sich auf Hauptstrassen bezogen, etwa von den Zählstellen Biasca Süd (A2) oder Walenstadt Ost (A3). Es fragt sich, ob das methodisch sinnvoll ist, doch wir haben die Zahlen so übernommen, wie sie das BFS auswies.