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Kommentare zu den Variablen

K.5.4.1 Unfallursache Witterung Total

Unfallursache Witterung Total (n)
Die Variable zeigt für die Jahre 1951–1975 die Zahl der Unfälle, bei welchen ungünstige Witterungseinflüsse eine Ursache darstellten. 1951 gliederte man die Unfallursachen neu nach fünf Oberkategorien: 1.) Unfallursache beim Lenker, 2.) Unfallursache beim Fussgänger, 3.) Unfallursache Witterung, 4.) Unfallursache beim Fahrzeug sowie 5.) andere Ursachen wie beispielsweise Tiere auf der Fahrbahn oder nicht signalisierte Baustellen. Diese Einteilung hatte bis 1975 Bestand und wurde danach weitgehend umgestaltet, wobei unter anderem die witterungsbedingten Ursachen aus der Statistik praktisch gänzlich verschwanden. Die Reihe weist diverse markante Sprünge auf. Dies kann einerseits darauf zurückgeführt werden, dass sich die Witterungsbedingungen tatsächlich von Jahr zu Jahr stark unterscheiden konnten. 1967 wurden 296 Unfälle aufgrund von «Schneetreiben» registriert, 1968 indessen 2760. Solche extremen Schwankungen waren für den Fokus der Statistik – die Charakterisierung von Unfallursachen – kaum zielführend. Die hauptsächliche Problematik lag in der subjektiven Willkürlichkeit solcher Feststellungen, etwa was unter «starkem Regen», «Schneetreiben» oder «Nebel» zu verstehen war. Andererseits etablierte sich der Grundsatz, dass Lenkende ihre Fahrweise den äusseren Bedingungen anzupassen haben. Statt «Nebel» oder «starker Regen» wurde ab 1976 als Unfallursache beispielsweise «Nichtanpassen der Geschwindigkeit an die Sichtverhältnisse» angegeben. Ereignisse, für die man zuvor die Witterung verantwortlich gemacht hatte, wurden nun den Lenkenden zugeordnet. Verschiedene Sprünge in anderen Datenreihen von 1975/76 lassen sich mit dieser Uminterpretation erklären, namentlich der massive Anstieg der Unfallzahlen in den Kategorien «Unaufmerksamkeit», «Vortritt verweigert» und «Zu schnelles Fahren».